Nach einer Veröffentlichung der renommierten Business School INSEAD kann es sich bei der Suche nach dem richtigen Job durchaus lohnen, eine sentimental journey in die eigene Kindheit und Jugend zu unternehmen.
Danach geben kindliche Kommentare zum späteren Berufswunsch durchaus einen Hinweis auf tieferliegende Motive. Ausschlaggebend sind allerdings die Beziehungs- und Wertstrukturen, in denen wir aufgewachsen sind und die unser Denken und Handeln auch als Erwachsene stark beeinflussen können. Das Graduiertenteam der INSEAD nennt diesen Zusammenhang "core conflictual relationship theme" (CCRT). Gemeint sind die (mehr oder weniger liebevollen) Beziehungen zu den Eltern und deren (explizite oder implizite) Erwartungen an ein Kind. Denn aus tiefenpsychologischer Sicht erwünschen wir uns oft das, was uns fehlt. Anders ausgedrückt, manch ein Erwachsener versucht noch im reiferen Erwachsenenleben Anerkennung durch die Realisierung der elterlichen Wünsche an Berufswahl und Erfolg zu erreichen - nur um immer deutlicher in psychische Konflikte zu seinen eigenen unterdrückten Bedürfnissen zu geraten. Es lohnt sich daher für alle, die einen Berufswechsel oder Karriereschritt planen, noch einmal in sich zu gehen, um zu klären, welche Ziele sie denn damit verknüpfen: Die eigenen oder die der anderen. Sich solche Fragen ganz bewusst zu stellen, kann bereits recht hilfreich sein.
Denn bereits Abraham Maslow, der Erfinder der nach ihm benannten "Bedürfnispyramide", stellte fest: "Man weiss nicht immer genau was man will, aber genau zu wissen was man nicht will, ist manchmal ein Anfang".
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine gute Woche!
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